Von Josefina Eck (Textildesign) – Bitte zuerst die Videoarbeit ansehen –
Die Arbeit setzt sich mit dem Thema der zwischenmenschlichen Stille auseinander. Stille oder auch Schweigen wird häufig als irritierend empfunden. Zwischen schweigenden Personen baut sich eine Art Anspannung auf, die es durch Sprechen zu brechen gilt. Diese Art von unangenehmer Stille wird beispielsweise im Film genutzt, um Höhepunkte einer Szene wirkungsvoll zu inszenieren. Auf eine lange Pause folgt ein Ereignis. Durch die Pause wird beim Zuschauer eine Erwartungshaltung aufgebaut. Je länger diese anhält, desto größer wird die Anspannung. Im Zuge des letzten Jahres hat sich ein Großteil unserer Kommunikation in den digitalen Raum verlagert. Kommunikation über Videokonferenzen sind teil des neuen Alltags geworden. Nonverbale Kommunikation wird dadurch erschwert. Schwer lesbare Pausen entstehen, die häufig zur Irritation führen.
Durch die Videoarbeit wird der Betrachter mit genau dieser Form des Schweigens konfrontiert. Durch direkten Blick in die Kamera wird eine Erwartungshaltung des Gegenübers suggeriert. Ziel der Arbeit ist es sich selbst zu beobachten und dabei herauszufinden, mit welchen Mitteln versucht wird dem Schweigen aus dem Weg zu gehen.
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