Von Simon Ruof (MA Architektur) Irritationsmomente sind Momente des Dazwischen. Sie befinden sich immer zwischen zwei gegensätzlichen Polen. Dort weilen sie so lange, bis eine Kategorie für das Wahrgenommene gefunden, eine Ordnung wiederhergestellt wurde; Oder bis ein Maß an Erschöpfung erreicht wurde, das keine weitere Auseinandersetzung mit dem Ereignis mehr erlaubt.
Fieberträume sind Irritationsmomente. Sie befinden sich in einem Zwischenraum aus Bewusstsein und Unbewusstsein. In diesem Raum konstruieren sie eine neue Realität, in der bekannte Ordnungsmechanismen des Gehirns unwirksam werden. Die simultane Wahrnehmung zweier gegensätzlicher Pole – bewusst, unbewusst – flüchtig, ewig – Angst, Sicherheit – bildet die Realität des Dazwischen. Es herrscht Bewusstsein über die Gefangenheit in dem neuen Bezugssystem, was den Fiebertraum grundsätzlich von gewöhnlichen Träumen unterscheidet. Obwohl die Narrative des Fiebertraums sich aus Traum und aus Wachsein zusammensetzen, ist weder das eine noch das andere zugänglich. Orientierungslos im Dazwischen, gibt es keine Anwendung für die erlernten Prozesse, die sonst Wahrnehmung zu Realität organisieren.
Ich weile dort so lange, bis ich eine Kategorie für das Wahrgenommene gefunden, eine Ordnung wiederhergestellt habe; Oder bis ich ein Maß an Erschöpfung erreicht habe, das keine weitere Auseinandersetzung mit dem Ereignis mehr erlaubt.
In einer Nacht
Ich war ungefähr 14 oder 12, es spielt keine Rolle.
Entscheidend dabei war eher die Körpertemperatur.
Sehr hoch.
Ich schlafe ein. Dann träume ich. Gleichzeitig wache ich auf.
Und dann bin ich irgendwo dazwischen.
Im Dazwischen ist das Dazwischen Realität.
Ich hinterfrage alles, was darin passiert.
Der Versuch das Dazwischen zu greifen ist schwierig.
Es ist unendlich weit nah.
Unfassbar ewig flüchtig.
Also was tun?
A) Schreien und wieder einschlafen
B) Ambivalenzen aushalten
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